MV Ruwer-Eitelsbach im Juni 2016
MV Ruwer-Eitelsbach im Juni 2016
 

                                  ++     WIR WERDEN UNSERE FREUNDE NIE VERGESSEN    ++

Im Gedenken an unsere verstorbene/n Musiker/in, die uns noch während ihrer aktiven Vereinszugehörigkeit für immer verlassen mussten.

 

 

Wilfried Pisarek (*1942  - +2023)

Wilfried war ein sehr vielseitiger Musiker gleich an mehreren Instrumenten. In jungen Jahren in England aufgewachsen, nahm er dort von 1950 bis 1957  Klavierunterricht und war seither stets musikalisch aktiv. Neben Klavier und Akkordeon widmete er sich nach dem Umzug der Familie nach Ruwer in unserem Musikverein zunächst der Oboe, den Pauken und der Lyra. Als die Position des 1. Klarinettisten vakant war, hat er sich in seiner unnachahmlich akkribischen Art diesem Instrument angenommen und schon nach kurzer Zeit mit wunderbaren Klängen und Können diese Lücke gefüllt. Gesundheitlich musste er einige Jahre aussetzen, ehe er ab September 2013 wieder zu uns stieß. Wilfried war für uns ein Vorbild an Pflichtbewusstsein, Ehrgeiz und Engagement. Auf ihn war stets Verlass, selbst als ihm die Krankheit schon sehr zu schaffen machte. Er war ein Mann der leisen Töne, stets liebenswürdig, freundschaftlich und hilfsbereit. Ein wunderbarer Mensch, der sich mit seiner Familie in Ruwer sehr schnell in das Vereinsleben und die Ortsgemeinschaft integriert hat. Wilfried musste leider viel zu früh gegen eine schwere Erkrankung kämpfen. Sein langer Kampf endete am 07. August 2023, nicht ohne dass er zwei Wochen zuvor noch alle Musikerinnen und Musiker des Musikvereins beim Besuch des Vorsitzenden an seinem Krankenbett grüßen ließ und sich quasi von uns allen verabschiedete. Wilfried fehlt uns allen sehr! Auch ihn werden wir in bester Erinnerung behalten. 

 

 

 

CARLO ETRINGER (* 1963 - + 2014) 

Er, der so hoffnungsvoll immer wieder gegen seine schwere Erkrankung  annähernd drei Jahre gekämpft hatte, verlor seinen letzten Kampf am Sonntagvormittag, dem 19. Oktober 2014. Seine Kraft war am Ende. 

Carlo hätte 2015 sein 40jähriges Musiker-Jubiläum gefeiert, seit 1975 war er aktiv. Er musizierte  u.a. von 1979 bis 1984 in der Trachtenkapelle Sasbach im Schwarzwald, wohin es ihn als KFZ-Meister beruflich verschlagen hatte. Der Kontakt dorthin ist nie abgerissen; die Blasmusik hat ihn immer begleitet.  

 

Aktiv war Carlo nicht nur als Trompeter und zuletzt als Tenorhornist, sondern auch als Vorstandsmitglied und unermüdlicher Arbeiter, wenn es um handwerkliche Dinge oder dergleichen ging. Er konnte mit seiner ruhigen und gelassenen Art andere gleichwohl begeistern und mitziehen und war dabei ein treues, pflichtbewusstes und stets engagiertes Vorbild unserer Gemeinschaft. 

Es muss ihm unendlich schwer gefallen sein, seinen Verein mit voller Tatkraft nicht mehr unterstützen zu können. Umso mehr vermissen wir ihn nun - seinen Humor, seine Liebe zur Musik, seine tolle Kameradschaft und Freundschaft. Carlo wurde nur 51 Jahre alt.

Ein wunderbarer Mensch und Freund hat uns für immer verlassen. Wir alle sind ein Stück ärmer geworden. In unserer Musik und vielen tollen Erinnerungen wird er weiter unter uns sein und ganz bestimmt für immer in unseren Herzen!

 

 

 

 

KARL-JOSEF HAAG (* 1940  - + 2014)

Er war ein Phänomen, ein enormer Idealist. 1956 trat er als 16jähriger in den Verein ein und spielte die Klarinette. 1966 übernahm er die Vorstandsposition des 1. Schriftführers und führte diese bis zu seinem krankheitsbedingten Ausscheiden im Jahre 2011 ununterbrochen aus. Sagenhafte 45 Jahre seines Lebens füllte er sein Ehrenamt mit ganzer Person und Hingabe aus. Gewissenhaftigkeit, absolute Loyalität und eine unglaubliche Erfahrung im Laufe der Jahre machten ihn zu einer unverzichtbaren Säule in unserem Verein. Darüber hinaus schätzten wir ihn als fröhlichen, stets zu Späßen aufgelegten Freund, der die Geselligkeit und Kameradschaft sichtlich genoss. Er konnte vielen Menschen Freude schenken, und die Musik war der Kern, die Quelle seiner Kraft und Freude. Für seine enormen Verdienste erntete er hohe Auszeichnungen des Volksmusikerbundes und der Stadt Trier. Nach der Ehrung für 50 Jahre aktives Musizieren haben wir ihm im Jahre 2011 den Titel "Ehrenschriftführer" verliehen und ihn gleichfalls zum Ehrenmitglied ernannt.

Aber alle diese Ehrungen können nicht das widerspiegeln, was uns der Mensch Karl-Josef bedeutete. Der Musikverein wäre ohne Karl-Josef Haag nicht da, wo wir waren und wo wir heute sind. Wir verneigen uns in großer Dankbarkeit vor einem unserer Größten. Als besondere Persönlichkeit - nicht nur wegen der außergewöhnlich langen Vorstandstätigkeit - wird er seinen festen Platz in der Vereinsgeschichte bekommen. Viel wichtiger aber ist sein Platz in unseren Herzen. Wir werden seinen Namen weitertragen, von ihm erzählen, so als wäre er nie gegangen.

Mit 73 Jahren - davon 55 im Musikverein - ist sein Leben unerwartet schnell zu Ende gegangen. Wir werden unseren "Karl-Juppi" nie vergessen und dennoch schmerzlich vermissen.

 

 

KARL JACOBY  (* 1933 - +2010)

Der Name Karl Jacoby ist untrennbar mit dem MV Ruwer-Eitelsbach verbunden. 1949 ließ er mit weiteren unentwegten Musikern den MV nach den Kriegswirren nochmals aufleben. Am 28. Januar 1952 wurde er erstmals in der Funktion des Notenwartes in den Vorstand gewählt. Im Laufe der folgenden Jahre hat er immer weitere und neue Aufgaben übernommen, bis er schließlich am 18. März 1961, im Alter von gerade mal 28 Jahren zum Ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Eine sicher nicht leichte Verantwortung für einen jungen Mann, der aber unbeirrt seinen Weg ging und hierbei vor keiner Aufgabe zurückschreckte. Als gutes Beispiel ging er stets voran.

Es entwickelte sich unter seiner Führung ein Orchester, das zu Glanzzeiten seinesgleichen suchte in Qualität und Quantität. Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen auf höchster Ebene des Landes und im Musikverband bis hin zum Bundesverdienstkreuz wurden Karl Jacoby für sein vorbildliches, ehrenamtliches Wirken im Laufe der Jahre verliehen. Dabei blieb er stets bescheiden und verwies dabei auch immer wieder auf seine Mitstreiter im Vorstand, ohne die auch er diese Leistungen nicht hätte vollbringen können. 

Der Musikverein ließ ihn nicht mehr los und die Musikerinnen und Musiker ihn auch nicht. Und so leitete er mit Souveranität und Weitblick den Verein ununterbrochene 35 Jahre bis zum 02. März 1996. Eine herausragende Leistung, die sicherlich unter Vereinsvorsitzenden ihresgleichen sucht.

 

Von 76 Lebensjahren widmete er mehr als 60 Jahre mit ganzer Kraft und Idealismus dem oder besser gesagt seinem MV Ruwer-Eitelsbach. 

Wir sind Karl Jacoby für sein Lebenswerk zu ewigem Dank verpflichtet!

Sein  plötzlicher Tod am 04. Januar 2010 hat uns alle sehr getroffen und uns alle um einen wunderbaren Menschen, Freund und Musiker ärmer gemacht. 

Neben den Aktiven des MV Ruwer-Eitelsbach und den Bürgerinnen und Bürgern in Ruwer werden sich viele Musikfreunde über die Grenzen von Ruwer hinaus immer wieder gerne an Karl Jacoby erinnern!  

Den Musikverein Ruwer-Eitelsbach in seinem Sinne fortzuführen ist uns Verpflichtung!  

 

 

ULLA LORENZ (*1959 - +2008)

1974 entschloss sich Ulla Lorenz mit 15 Jahren dem Musikverein Ruwer-Eitelsbach beizutreten und Klarinette zu lernen. Was sie damals sicher nicht gedacht hätte, dass sie dieses Instrument nicht mehr los lassen, ja dass es ihr 34 Jahre lang praktisch ans Herz wachsen würde.

Musik war seit dem und blieb bis zuletzt ihr großes Hobby - nicht nur das aktive Klarinettenspiel, sondern auch der Chorgesang zählte zu ihren Leidenschaften. Hierbei entwickelte sie eine Einstellung zum Hobby und dem Verein, die ihr bei allen Aktiven nicht nur Zuneigung und Freundschaft, sondern auch Bewunderung eingebracht hat. Dies insbesondere in dem Moment, in dem sie auch die Geburt ihrer drei Kinder nicht von ihrem Hobby abbringen konnte. 2004 wurde sie für 30 Jahre aktives Mitwirken im MV Ruwer-Eitelsbach mit der Ehrennadel in Gold des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Übrigens die Einzige, die aus den damaligen Anfängen nicht aufgehört hatte! Ulla war darüber hinaus in hohem Maße hilfsbereit. Auch ohne Vorstandsfunktion war sie eine Aktive, die den Vorstand in allen Jahren vorbildlich unterstützt hat. Hierbei war ihr kein Weg zu weit, kein Aufwand zu hoch. Ebenso zeichneten sie Bescheidenheit und Genügsamkeit aus. Wenig von Etwas für sich beanspruchen oder zugunsten anderer auf etwas verzichten waren Grundmotive, die sie verinnerlichte.

Einfach so Fernbleiben, Fehlen ohne trifftigen Grund.. das gab es bei Ulla Lorenz nicht. Auch hierin war sie ein großes Vorbild. Selbst in Zeiten, in denen ihr ihre schwere Krankheit oft die Kraft nahm, versuchte sie alles, um dabei zu sein.

Am 26. Dezember 2008, unmittelbar bevor wir traditionell das Hochamt am 2. Weihnachtsfeiertag in der Pfarrkirche in Ruwer musikalisch gestalteten, erhielten wir die schreckliche Nachricht, dass unsere liebe Ulla ihren langen Kampf gegen die heimtückische Krankheit am frühen Morgen verloren hatte.

Wir alle, die wir Kultur und gesellschaftliches Miteinander in den Vereinen pflegen, nicht nur aus eigenem Interesse, sondern auch zum Wohle der Gemeinschaft in Ruwer, haben mit Ulla Lorenz eine große Stütze verloren, auf die wir stets bauen konnten und die uns - für alle leider viel zu früh - verlassen musste.   

 

Wir werden Ulla Lorenz so wie sie war als liebevollen Menschen stets in guter Erinnerung behalten und oft an die schönen gemeinsamen Stunden mit ihr denken.

 

 

 

HANS-JOSEF LIESER (*1957 - +2008)

Hans-Josef war seit seiner Jugendzeit über 20 Jahre aktiv als einer unserer besten Klarinettisten. Fußball und Musik waren seine leidenschaftlichen Hobbies. Nachdem er sich schwerpunktmäßig für den Fußball entschieden hatte, blieb er dennoch dem Musikverein weiterhin treu verbunden; lange Zeit in der Funktion des Kassenprüfers. Hanni war ein allseits beliebter und vielseitig engagierter Vereinsmensch. Am 03. März 2008 wurde er als Beisitzer der inaktiven Mitglieder erneut in den Vorstand gewählt. In der folgenden ersten Vorstandsitzung nach der Neuwahl am 10. März 2008 brachte er sich gleich mit neuen und guten Ideen ein. Unfassbar für uns, für die vielen Vereine, in denen er tätig war, ja für ganz Ruwer, die Nachricht von seinem plötzlichen Tod nur eine Woche später am 18. März 2008, im Alter von gerade mal 51 Jahren. Er hatte noch so viel vor ... und wer weiß, vielleicht wäre aus ihm eines Tages auch noch mal der aktive Klarinettist geworden.

Auch sein Andenken halten wir in Ehren und jeder der ihn im Musikverein kannte, denkt mit Freude an ihn zurück, und das nicht nur wenn die Musik vom "Nöck" erklingt. "Der Nöck" war ein Musiktitel der Oberstufe, mit dem der Musikverein Ruwer-Eitelsbach in seinen Glanzzeiten u.a. 1972 das Wertungsspielen in Reinsfeld gewann. Es war Hannis Lieblingsstück!

 

 

 

PAUL SCHÄFER (* 1919 - +1995)

Paul Schäfer war bis kurz vor seinem Tod am 22.05.1995 dreißig Jahre aktives Mitglied unseres Vereins. Als langgedienter Militärmusiker erwarb er sich besondere Verdienste als hervorragender Klarinettist und Saxophonist, der sein Können in der Ausbildung von Jugendlichen an seinen Lieblingsinstrumenten viele Jahre weitergab. Durch seine Zuverlässigkeit und offene Art war er bei allen sehr beliebt. Paul Schäfer wurde für seine Verdienste zum Ehrenmitglied des Musikvereins ernannt und war Träger des Goldenen Ehrenzeichens des Deutschen Volksmusikerbundes für über 60jähriges aktives Musizieren.

Auch heute erinnern wir uns immer wieder gerne an ihn und erzählen so manche Anekdote, die wir mit ihm erleben durften.

 

 

Liebe Musikfreunde,

der Musikverein Ruwer-Eitelsbach hatte in den vergangenen Jahrzehnten viele verdiente Musikerinnen und Musiker sowie Vorstandsmitglieder, die unermüdlich für den Verein engagiert waren und die leider nicht mehr unter uns weilen. 

Vor ihnen allen, die den Verein in nun über hundert Jahren unterstützt und die Fahne stets hochgehalten haben, verneigt sich die heutige Generation in großer Dankbarkeit. Wir werden sie alle stets in guter Erinnerung behalten!